Vom Gaswerkareal zum Stadtquartier
Auf dem Areal des ehemaligen Gaswerkes Sandrain in Bern soll ein neues Stadtquartier entstehen. Wo 90 Jahre lang Gas produziert worden ist, ist der Boden entsprechend verschmutzt. Die ARGE von Marti kümmert sich um die sachgerechte Aufbereitung des verschmutzten Bodens.
Von 1876 bis 1967 produzierte das Gaswerk Sandrain das Stadtgas für Bern. Erst nur zur Beleuchtung der Strassen und Gassen der Innenstadt, später wurden auch Kochherde und Heizungen der Haushalte und Motoren damit betrieben. 1967 wurde die Produktion eingestellt, nachdem die Stadt Bern an das Ferngasnetz angeschlossen wurde. Kurz darauf wurde die Fabrik rückgebaut. Seither lag das Gelände brach, respektive wurde für kulturelle Zwecke, als Lagerfläche und als Parkplatz zwischengenutzt. 2020 hat die Stadt Bern das Areal gekauft um es als Bauland zu nutzen. ewb (Energie Wasser Bern) hat sich zur abschliessenden Aufgabe gemacht, der Berner Bevölkerung das Gelände «ärdeschön» zu übergeben.
MARTI SANIERT
Ende August 2021 sind die dazu notwendigen Sanierungsarbeiten aufgenommen worden. Auf der Kernzone stand früher das Hauptfabrikationsgebäude des Gaswerks. Die Marti Infra AG als Spezialistin in der Altlastensanierung ist innerhalb der ARGE Marti verantwortlich für die Planung und Gesamtkonzeption. Der Spezialtiefbau von Marti Bern führt die Arbeiten vor Ort aus: Es wurde gerodet und aufgeräumt, der Oberboden abgetragen, die Planie und der Belag erstellt. Daneben wurden Kanalisations- und Werkleitungen umgelegt, Filterbrunnen zur Grundwasserabsenkung eingebaut und eine Wasseraufbereitungsanlage aufgebaut.
Anfang Winter 2021 hat die Grund- und Tiefbau AG, Solothurn die Spundwände um das Aushubgelände eingebracht, damit das Grundwasser innerhalb der Kernzone abgesenkt werden konnte. Um die Lärmbelastung für die umliegenden Liegenschaften auf ein Minimum zu reduzieren, haben sie dabei eine speziell entwickelte Vibroramme mit zusätzlicher Schallabsorption eingesetzt.
Im Januar 2022 wurden auf dem Gelände die Schutzzelte aufgebaut. Etwas 9000 m² Grundfläche wurden eingehaust: Der Sanierungsperimeter (Kernzone) unter einem Doppeltzelt und eine Schleuse sowie ein Zwischenlager. Durch ausgeklügelte Abluftanlagen und Unterdruck in den Zelten gelangen weder Geruchs- noch Staubemissionen ins Freie.
«Vielen Leuten ist gar nicht bewusst, wie aufwändig die Triage von solch stark kontaminierten Böden ist. Wir machen hier etwas für die Zukunft, für die Nachhaltigkeit. das macht auch uns stolz!»
Hard Facts
- Dank ausgeklügelten Abluftanlagen und Unterdruck in den Schutzzelten gelangen weder Geruchs- noch Staubemissionen ins Freie.
- Aushub in Schutzzelt unter strengen Sicherheitsvorgaben. Etwa 9000 m² Grundfläche sind eingehaust.
- Bodenmaterial wird zwischen 1.5 bis 7 Meter ausgehoben. Noch tiefer gelegene Schadstoffe werden mit gegen 800 Bohrungen aus dem Boden geholt, bis in 11.5 Meter Tiefe.